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Kommunikations- und Medienwissenschaft: Mein Studiums-Fazit

Sechs Semester meines Studiums der Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig liegen hinter mir und vergangene Woche habe ich endlich meine Benotung der Bachelorarbeit erhalten. Damit ist dieser Abschnitt für mich nun offiziell vorbei und ich dachte mir, ich erzähle euch ein kleines bisschen mehr darüber - immerhin sind Studiengänge im Bereich "Irgendwas mit Medien" im Moment sehr beliebt. Doch fragt man dann nach, kann sich kaum jemand so richtig etwas darunter vorstellen.

Kommunikations- und Medienwissenschaft: Worum geht es?


Medienstudiengänge gibt es viele und alle setzen einen etwas anderen Schwerpunkt. Vorher sollte man also wissen, ob man lieber in die kreative Richtung (Medien-/ Game-/ Kommunikationsdesign), die technische Richtung (Medieninformatik, Medientechnik) oder doch in Richtung Management, Content-Produktion oder Wissenschaft gehen möchte. Das eine schließt das andere nicht zwingend aus, doch ist eine grobe Entscheidung zum Beispiel wichtig für die Wahl der Hochschule (Universität, Fachhochschule oder doch ein duales Studium). Die Jobchancen stehen nicht schlecht, doch sollte man sich bewusst sein, dass die Medien auf jeden Fall nicht zu den Berufen mit dem höchsten Einstigesgehalt gehören. Die Konkurrenz ist groß, aber gleichzeitig ist das Feld sehr sehr spannend, abwechslungsreich und gerade durch den Wandel rund um Internet und Social Media ergeben sich immer neue Einsatzfelder und Möglichkeiten. 

Das Fach der Kommunikations- und Medienwissenschaft (manchmal auch nur eines von beiden) untersucht - wie der Name schon vermuten lässt - die Medien. Welche Wirkung und welchen Einfluss können sie habe, wie agieren Menschen mit ihnen und wie sieht die Entwicklung aus? Fernsehen, Film, das Internet, soziale Netzwerke und Computerspiele werden genauer unter die Lupe genommen und wissenschaftlich erforscht. Wie bei allen Geistes- und Sozialwissenschaften steht vor allem viel Theorie auf dem Plan, was vielen Studienanfängern nicht so bewusst ist.

Ganz besonders gut gefallen hat mir zum Beispiel ein Projekt, das wir zum Thema Influencer Marketing durchgeführt haben. In einer Studie haben wir Kinder und Jugendliche zum Thema Werbung durch Youtuber befragt, was super interessant war und teilweise überraschende Ergebnisse zutage gefördert hat. Mir persönlich haben tatsächlich diese Kurse aus dem Bereich Communication Management am meisten Spaß gemacht und irgendwie habe ich mich in meiner Wahl in diese Richtung hin spezialisiert, weil das Ganze auch einfach ein Thema ist, was mich privat durch den Blog sehr beschäftigt. Dazu bietet die Uni Leipzig übrigens auch den Masterstudiengang Communication Management an, der in Rankings deutschlandweit Platz 1 belegt und in der Branche sehr angesehen ist. 


Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig


An der Universität Leipzig hatte ich Module aus den Bereichen Kommunikationswissenschaft, Kommunikationsmanagement, Filmwissenschaft, Empirie, Buchwissenschaft, Medienpädagogik, Journalismus und Kommunikationsgeschichte. Nach den ersten Semestern hat man meist die Wahl zwischen verschiedenen Kursen und kann sich so seinen Schwerpunkt selbst zusammenstellen. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester und neben dem Hauptfach muss drei Semester lang ein Wahlbereich bzw. Wahlfach studiert werden. Ich habe in dieser Zeit Kurse in Kunstgeschichte, Religionswissenschaft und Geschichte belegt. Dazu kommen Schlüsselqualifikationen, die den Blick über den fachlichen Tellerrand hinaus fördern sollen. Außerdem gibt es an der Uni Sprach- und Sportkurse, die für ein bisschen Abwechslung sorgen. Ein Praktikum - mindestens 2 Monate - ist zudem Pflicht.

Da das Studium an sich sehr theoretisch ist, bieten sich außerhalb der Kurse viele Möglichkeiten Praxiserfahrung zu sammeln. Ich habe beispielsweise mehrere Semester beim Universitätsradio Mephisto 97.6 mitgearbeitet und dort eigene Audiobeiträge erstellt, Artikel für die Webseite geschrieben und war sogar mehrmals live auf Sendung :) Außerdem gibt es eine Studentenzeitschrift oder die Marketinginitiative MTP.

Kommunikations- und Medienwissenschaft: Mein Fazit

Zuallererst: ich bereue es nicht, mich für diesen Bachelor entschieden zu haben, da mich der Bereich einfach sehr interessiert und das Studium Voraussetzung für eine Vielzahl an Jobs in der Branche ist. Klar, wenn man z.B. Journalist werden möchte, könnte man auch locker etwas anderes studieren, aber viele entscheiden sich trotzdem für KMW. Prüfungen gab es in den ersten Semestern, danach bestanden meine Semesterferien nur noch aus Hausarbeiten. 

Die Uni Leipzig bietet wirklich beste Studienbedingungen, die Räume sind alle gut ausgestattet und modern eingerichtet und auch die Organisation läuft in den meisten Fällen gut ab. Ein bisschen Panik breitete sich bei mir nur aus, als der Ablauf der Bachelorarbeiten-Anmeldung reformiert wurde und ich schon dachte, meine Planung würde völlig den Bach runter gehen. Zum Glück klärte sich das alles schnell. Die Dozierenden sind kompetent und man kann auf keinen Fall verleugnen, dass die Hochschule einen guten Ruf genießt. Auch die Auswahl an ERASMUS-Partnerunis ist groß und mein Semester in Spanien war definitiv eines meiner Highlights während der letzten Jahre.

Gleichzeitig habe ich aus diesem Grund am Ende auch ein Jahr länger studiert, weil durch Praktikas (bei der Berliner Kommunikationsagentur K-MB und in der Onlineredaktion von GRAZIA) zwei Urlaubssemester zusammengekommen sind. Einige Kommilitonen, die sich gegen ERASMUS entschieden haben, konnten das Studium aber definitiv in Regelstudienzeit schaffen bzw. sogar noch ein Zweitstudium anfangen, da der Aufwand in den höheren Semestern weniger wird.

Ich weiß von Freunden, dass die Zufriedenheit mit dem Studium weit auseinander geht, allerdings bin ich auch der Meinung, dass es darauf ankommt, was man selbst draus macht. Ein Studium besteht eben nicht nur aus den Kursen an sich. In der Medienbranche zählt vor allem die Praxis, da der Bachelor aber eine große Bandbreite an Bereichen beleuchtet (und nur in wenige Themen vertieft eintaucht), werde ich mich - wie ein Großteil meiner Freunde auch - für einen vertiefenden Master entscheiden. Eine solide Grundlage hat mir KMW da auf jeden Fall ermöglicht.

Habt ihr studiert? Wenn ja, was und wo? Seid ihr zufrieden mit eurer Wahl?

20 comments

  1. Like your blog, thank you for sharing.
    https://luxhairshop.blogspot.com/
    Very good post! Very attractive.
    (づ ̄3 ̄)づ╭❤~

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  2. Congratulation! Wish you all the best! xx

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  3. Ein sehr spannender und interessanter Beitrag. Ich hatte mir auch ueberlegt genau das zu studieren, habe mich aber dann doch fuer eine kaufmaennische Ausbildung entschieden. Fuer mich war das die richtige Entscheidung, fuer den Job den ich mache braucht man mittlerweile auch ein Studium, aber durch meine Berufserfahrung kann ich da ganz gut mithalten. Wenn ich studiert haette dann aber auch wie du oder etwas mit Fremdsprachen.

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  5. Total interessant! Ich habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und würde sehr gerne was im Bereich Kommunikationswissenschaften oder so machen :) Finde den Bereich Werbung/Pr am interessantesten - aber das kann sich ja auch sicherlich schnell im Studium verändern. Auf jeden Fall ein toller Beitrag!
    Liebste Grüße
    Lara

    www.verylara.com

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    1. Liebe Lara, das klingt doch schon einmal nach einem Plan! Das Studium hat bei mir aber auch nochmal einiges verändert, denn dann merkt man erst so richtig, welche Themen einem wirklich liegen :)
      Liebe Grüße
      Sarah

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  6. Herzlichen Glückwunsch zu deiner Bachelorarbeit!
    Ich glaube mit den Studiengängen ist das echt immer so eine Sache. Gerade in solchen, die viel mit Praxis zutun haben. Da hört man immer so unterschiedliche Meinungen darüber...

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  7. Liebe Sarah, danke für diesen wunderbaren und vor allem sehr interessanten Einblick in dein Studium, das ja schon mal eine Krönung im Bachelor gefunden hat. Ich finde es total toll, dass du es geschafft hast, neben deinem Studium auch noch Praktikas zu machen, also dir wirklich auch praktisches Wissen zur theoretischen Ausbildung anzueignen. Aber auch das Auslandssemester über Erasmus ist eine wunderbare Entscheidung, denn ich denke, durch diese zusätzlichen Punkte hast du einfach Erfahrungen gewonnen, die für das Leben sind, die dir keiner mehr nehmen kann und dafür ein Jahr länger zu brauchen, ist doch sicher eine gute Investition. Ich wünsche dir weiterhin so viel Erfolg und Freude am Studium und hoffe, dass wir dich auch beim Master begleiten dürfen.
    Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe

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  8. Sabine Schulze-SchwarzAugust 8, 2019 at 11:24 AM

    Liebe Sarah, danke für den tollen Beitrag, der mir gerade ein Lächeln auf die Lippen zauberte und mich einige Jahre zurückversetzte :-) Ich war 1998 Absolvent der KMW in Leipzig, damals noch mit Magisterabschluss - Vertiefung PR - und gehöre damit wohl jetzt schon zu den "Dinos". Der Studiengang war damals noch recht neu und ein wenig - nun ich sag mal vorsichtig: chaotisch. Aber das Grundstudium war wohl ganz ähnlich deinem, diese Basissäulen gab es damals auch. Heute ist natürlich alles viel mehr "social media". Ich hab in Leipzig eine gute Basis bekommen für das, was ich heute täglich tun darf: PR für die Region Erzgebirge, in der ich mit ganzem Herzen lebe. Die Medienwelt hat sich in den letzten Jahren unglaublich rasant verändert. Das macht auch meinen Job immer wieder spannend, Stillstand gab es bisher zum Glück nie. Praktika habe auch ich mir im Studium selbst gesucht, da dies nie verpflichtend gefordert wurde. Das ist aus meiner Sicht der einzige Schwachpunkt in meinem UNi-Studium gewesen. Hätte ich mir aus eigener Initiative nichts gesucht, wäre ich ganz schön doof theoretisch in das Berufsleben gestolpert. ;-)
    Ich wünsche dir für deinen Weg alles Gute!

    Lieben Gruß

    Sabine

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    1. Liebe Sabine, ach wie schön zu hören :) Ja, der Studiengang wurde zuletzt 2012 reformiert und durch die sozialen Medien ist ja ohnehin alles gerade im Wandel, was ich persönlich auch sehr spannend finde. Ein Praktikum ist übrigens mittlerweile in der Studienordnung vorgeschrieben, was ich auch echt gut finde. Allerdings noch 8 Wochen, was mir persönlich auch zu wenig war und ich mich deshalb für "mehr" entschieden habe. Ich finde es auch immer cool zu erfahren, was die Absolventen nach dem Abschluss so machen und freue mich, dass du etwas gefunden hast, bei dem du mit Herzblut dabei bist. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg im Job!
      Liebe Grüße
      Sarah

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  9. Liebe Sarah, wie immer ein wirklich sehr informativer und toller Artikel den du geschrieben hast. Da hat du ja wirklich ein für dich spannendes und interessantes Studium gewählt. Herzlichen Glückwunsch auch zu deinem bestanden "Bachelor" und viel Erfolg auf deinem weiteren Weg. Viele Liebe Grüße Billy

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  10. wow congrats!!! das ist so cool und so ein gutes gefühl, viel glück im neuen lebensabschnitt :) xx

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  11. Liebe Sarah, Du hast Dein Studium samt Deinen Erfahrungen wunderbar zusammengefasst und ich denke, Du hast auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen, was dieses Studium anbelangt! Meine herzlichsten Glückwünsche!
    Liebe Grüße, Rena
    www.dressedwithsoul.com

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  13. Sehr spannend auch mal über andere Studiengänge zu lesen :) Ich habe ja Informatik studiert (Hilfeee...) und mich durchs Studium von Heulkrampf zu Heulkrampf gehagelt *lach* Jetzt bin ich im Bereich Social Media tätig und es kommt bei Kunden gut an, wenn ich sagen kann, ich habe einen Abschluss in Informatik. Würde ich mein Studium weiterempfehlen? Jain. Für meinen Traumjob in Social Media kommt's super, aber das Studium an sich war sehr schwer.

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  14. Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Bachelorarbeit :). Ich finde dein Studium klingt wahnsinng interessant, wäre auch ein Studiengang gewesen, der mich glücklich gemacht hätte. Ich hatte ja erst überlegt in so eine Richtung zu gehen, aber bin mittlerwiele mit meinem politischen und soziologischen Fokus auch glücklich, da ich auch immer wieder Seminare habe, die sich um Soziale Netzwerke und Influencer sowie Journalismus drehen - das spielt in beiden Bereichen auch eine immer größere Rolle. Euer Projekt klingt aber echt spannend.

    Dankeschön für dein liebes Kommentar Sarah,
    wobie es mich etwas beruhigt zu hören, dass ich nicht die einzige bin, denn manche fühlt es sich so an. Meine Kommilitonen tun sich damit nämlich wesentlich leichter als ich :/.

    Da beneide ich dich drum, ich würde mir solche vorgefertigten Themen bie uns auch wünschen, das würde es bei manchen Seminaren etwas leichter machen und Zeit sparen.

    Er ist echt unterhaltsam, obwohl er natürlich an eine andere Altersgruppe gerichtet ist. Aber habe trotzdem viel gelacht.

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